Kinder am Smartphone

Pressemitteilung

Digitale Medienkompetenz bleibt eine Herausforderung für Jugendliche – Erfahrungen aus Workshops von umgedacht e.V. bestätigen PISA-Ergebnisse

Cottbus, 29. Januar 2025 – Laut einer Sonderauswertung der PISA-Studie 2022 haben mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler in Deutschland Schwierigkeiten, die Qualität von Informationen im Internet richtig einzuschätzen. Nur 47 Prozent der 15-Jährigen gaben an, problemlos beurteilen zu können, ob Informationen verlässlich sind. Unsere Erfahrungen aus dem Projekt Nein zur digitalen Gewalt bestätigen: Beim kritischen Umgang mit digitalen Inhalten gibt es erheblichen Nachholbedarf.

Falschnachrichten als alltägliches Problem
Wie die Analyse zeigt, fühlen sich 69 Prozent der Jugendlichen sicher, wenn es darum geht, Informationen im Netz zu finden. Allerdings mangelt es oft an der Überprüfung der Inhalte: Nur 60 Prozent vergleichen verschiedene Quellen, und lediglich ein Drittel überprüft Informationen, bevor sie diese weiterverbreiten. Diese Zahlen liegen deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 72 Prozent, ein klares Zeichen dafür, dass die Medienkompetenz gezielt gefördert werden muss.

„Unsere Workshops an Schulen zeigen ähnliche Ergebnisse: Viele Jugendliche wissen, wie sie Inhalte online suchen können, haben aber Schwierigkeiten, deren Glaubwürdigkeit einzuschätzen. Oft fehlen grundlegende Strategien, um Falschnachrichten zu entlarven“, erklärt Jannik Liebl, Vorstand von umgedacht e.V.

Lehrkräfte benötigen mehr Unterstützung
Auch Lehrkräfte sehen sich oft nicht ausreichend vorbereitet: Nur knapp die Hälfte der Jugendlichen traut ihren Lehrerinnen und Lehrern zu, digitale Geräte kompetent im Unterricht einzusetzen. Der OECD-Durchschnitt liegt hier bei 70 Prozent. „Das verdeutlicht, dass Präventionsarbeit nicht nur bei den Jugendlichen ansetzen muss, sondern auch Lehrkräfte gezielt unterstützt werden sollten, um den Unterricht zukunftsorientiert zu gestalten“, so Liebl weiter.

Präventionsarbeit als Schlüssel
Die Ergebnisse der PISA-Studie unterstreichen die Notwendigkeit unserer Arbeit: Mit Projekten wie Nein zur digitalen Gewalt wollen wir Schüler:innen und Lehrkräfte gleichermaßen befähigen, digitale Inhalte kritisch zu hinterfragen, Fake News zu erkennen und sich sicher im Netz zu bewegen. „Nur durch nachhaltige Präventionsarbeit können wir Kinder und Jugendliche auf die Herausforderungen der digitalen Welt vorbereiten“, betont Liebl.

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Linus Walter
linus.walter@zfsi.de
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